Jeder Mensch reagiert anders auf Hypnoseinduktionen, Suggestionen und Trance. Während die einen sich bei indirekter Hypnose über Traumeisen und Metaphern wohler fühlen, bevorzugen andere eher die direkte Art der Induktion. Auch gibt es viele, für die eine Schnellinduktion angenehmer ist, als ein Hypnotiseur, der sie 20 Minuten lang in die Trance langweilt.
Daher ist es unglaublich wichtig, dass du dich als Hypnotiseur auf dein jeweiliges Gegenüber einstellst und deine Vorgehensweise ständig an dessen Gefühlsregungen anpasst. Unser Unterbewusstsein sorgt dafür, dass wir ständig Signale über unser Befinden aussenden, und wir können absolut nichts dagegen tun.
Viele dieser Signale kennt jeder: Ein Lächeln zeigt Freude oder Sympathie, ein Blick nach unten Betrübtheit oder Scham, mit den Füßen wippen drückt Unruhe aus, sich kratzen bedeutet Nervosität usw. Aber es gibt auch zahlreiche weniger gut erkennbare Zeichen, auf die wir selbst nicht so genau achten und sie daher auch schlecht kontrollieren können.
Diese nonverbalen Signale sind auch während der Hypnose enorm wichtig, um deinen Hypnoseprozess ständig an die aktuelle Situation anpassen zu können. Du solltest dir immer ausreichend Zeit nehmen, um dich in die Gefühlswelt deines Hypnotees hinein zu versetzen.
Für eine erfolgreiche Hypnose suchen wir Personen, die in positiver Grundstimmung sind, entspannt oder auch positiv angespannt (Vorfreude oder Aufregung), die nicht zu viel Angst zeigen (ein wenig Unsicherheit gegenüber der Hypnose ist durchaus normal und in Ordnung), und die keine ablehnende Haltung zeigen.
Entspannung
Der Körper entspannter Menschen wirkt locker, ist in einer bequemen Haltung. Das Gesicht wirkt glatt und zeigt weniger Falten als bei Anspannung. Bewegungen sind eher fließend und langsam. Der Lidschlag ist seltener und die Hände sind weniger aktiv als bei angespannten Menschen.
Anspannung
Stress, Angst und unangenehme Anspannung sind wahre Hypnosekiller. Eine Person in diesem Zustand wirst du kaum dazu bringen können, sich für die Hypnose zu öffnen und sich ganz in den Prozess fallen zu lassen. Deshalb ist es wichtig, Anspannung zu erkennen und vor der Hypnose Ängste und Vorbehalte zu zerstreuen.
Wenn Menschen sich unwohl, gestresst oder ängstlich fühlen, zeigen sie oft so genannte Beruhigungsgesten. Angespannte Menschen versuchen damit unbewusst, den Stress abzubauen und sich selbst wieder in eine angenehmere Stimmung zu bringen.
Solche Beruhigungsgesten können zum Beispiel sein:
- Wiederholtes Berühren von Hals, Nacken, Mund, Haaren, Stirn, Kinn, Beinen, Armen oder Händen
- Spielen am Ring, der Uhr, der Halskette oder mit anderen Gegenständen (z. B. Stift, Feuerzeug)
- Häufiges Richten der Kleidung oder der Frisur
- An sich herum zupfen, Hände reiben, am Unterarm kratzen
- Nägel kauen, Lippen lecken, hörbar ausatmen mit aufgeblasenen Backen
Wer im Sitzen die Füße verschränkt, sie nach hinten zieht oder um die Stuhlbeine »wickelt«, der zeigt Anspannung, Sorge oder Angst. Auch aufeinander gepresste Lippen oder zusammengekniffene Augen zeugen von einer angespannten Atmosphäre.